Ein neuer DTR Laptop musste her. Er/Sie/Es sollte stark genug sein um:
- bei rechenintensiven Geschichten keine Ewigkeit zu verbraten
- halbwegs aktuelle Spiele zu stemmen
Des Weiteren waren meine Voraussetzungen:
- sollte relativ Linux freundlich sein
- ohne der Geräuschkulisse eines Haarföhns
- viel Arbeitsspeicher
- eine SSD
- ein optisches Laufwerk
- mindestens eine FullHD Auflösung
- bei möglichst 17 Zoll
Nach viel Recherche fiel meine Wahl schlussendlich auf dem Gigabyte P57W.
Bisher hatte ich keine Erfahrungen mit Gigabyte Notebooks bzw. Laptops, sein Vorgänger war bzw. ist noch ein Samsung RF-511 S05DE der noch immer zuverlässig seinen Dienst verrichtet (Auch nach sehr derben stürzen).
So bietet der P57W folgende Ausstattung:
- Core i7-6700HQ Prozessor
- 16GB RAM
- 17.3 Zoll Display FullHD
- NVIDIA GeForce GTX 970M 3GB DDR5
- Reale NVIDIA Optimus Technologie
- TS256GMTS800 M.2 SSD 256GB
- HGST 1TB 2.5 Zoll HDD
- MATSHITA UJ8G2 DVD Brenner
- Beleuchtete Tastatur
- 3 x USB 3.0 (Type-A)
- 1 x USB 3.1 (Type-C)
- HDMI 2.0, D-sub, mini DP
- RTS522A SD Card Reader
- Bluetooth V4.1+LE – Inzwischen 5.2
- Intel 8260 WLAN 802.11 ac (a/b/g/n compatible) – Inzwischen eine Intel AX210 Wi-Fi 6E
- Gigabit LAN
- Akku 75Wh
Ich nutze ihn für Programmierung, Bildbearbeitung, Videobearbeitung sowie für Audio Producing.
In der Praxis, ich besitze ihn seit Anfang März 2016, ist es ein echtes Multitalent. Unter Linux noch ein klein wenig zickig, aber ansonsten bisher ein sehr solides Gerät ohne schnörkeleien. Bis auf dem DVD Brenner, hätte lieber ein BluRay Toaster gehabt, bin ich vollends zufrieden.
Die Lüfter sind im Quiet Modus kaum bis gar nicht hörbar, beim Spielen unter Windows ist die Geräuschkulisse ebenfalls recht angenehm und die Temperaturen immer im grünen Bereich. Angesteuert werden die Lüfter Profile (Quiet, Normal, Gaming, Custom) über das hauseigene Gigabyte Tool SmartManager, im Profil Custom kann man in Prozent Schritten die Lüfter regeln. Unter Linux erwies sich das hin und her schalten der Profile allerdings als eine kleine Hürde, siehe diesen Artikel.
Das Display ist ein 17.3 Zoll IPS Pendant, im Vergleich zum Samsung RF 511 mit TN Panel eine Steigerung um 500%, um es mal subjektiv milde auszudrücken. Die Farben sind sehr ausgeglichen, nicht zu kräftig und eher naturell. Die Helligkeit im Vergleich zu anderen aktuellen Laptops sehr hoch. Im Schnitt regel ich die Helligkeit auf 75% am Tage, am gegen Abend schon mal auf 40%. Auf der Terrasse bei Sonnenlicht spielt das Display mit seiner hohen Helligkeit jedoch seinen Joker aus.
Die Tastatur hat einen knackigen Druckpunkt, erst ein wenig ungewohnt – empfinde ich es aber inzwischen als sehr angenehm. Zusätzlich kann die Tastatur in zwei Stufen Hintergrund beleuchtet werden, in dunklen Umgebungen eine doch große Hilfe. Geräusche wie fiepen, surren oder ähnliches sind bei der Tastaturbeleuchtung nicht zu vernehmen.
Die Lautsprecher geben einen sehr ordentlichen Klang wieder, sie sitzen jeweils links und rechts hinter der Aussparrung in der Front. Der Bass klingt leicht Fade, aber nicht blechernd. Mittels ASIO sind sogar geringere Latenzen als 10ms möglich – bei Onboard Sound leider relativ selten ohne Aussetzer im Ton zu bekommen. Nutze trotz alle dem zusätzlich ein Alesis Control Hub samt Beyerdynamic DT 770 Pro 250 Ohm Kopfhörer.
Leider ist der Akku fest verbaut, hat aber dafür eine Leistung von 75Wh und reicht im Schnitt für 4 Stunden und mehr, im normalen Office Betrieb aus. Dies ist möglich da der zusätzliche NVIDIA Grafikchip bei Nichtbedarf deaktiviert werden kann, Stichwort „NVIDIA Optimus“, unter Linux mittels BBSwitch.
Die Toshiba SSD ist nicht unbedingt die schnellste innerhalb seines Gleichen, jedoch trotzdem kein Vergleich zu HDD’s. In theoretischen Tests liegt diese bei den aktuellen SSD’s im gehobenen Mittelfeld, subjektiv betrachtet merkt man nicht wirklich Unterschiede zu den schnelleren Probanden im Alltag.
Das DVD Laufwerk hat bisher anstandslos und sehr laufruhig jedes Medium angenommen. Auch zur Brennqualität kann ich nichts negatives berichten – es tut seinen Zweck, werde es aber auf kurz oder lang mit einem BD-Brenner nachrüsten. Leider gibt es derzeitig nur einen BD Brenner am Markt der mit 85 Euro zu Buche schlägt, da in dem Gerät nur UltraSlim Laufwerke verbaut werden können. Des weiteren kann anstelle des optischem Laufwerks, eine weitere HDD/SSD mittels einer Einschubvorrichtung eingesetzt werden, das passende Zubehörteil liefert Gigabyte mit. Wer also kein optisches Laufwerk braucht, kann auf insgesamt 3 SSD’s/HDD’s umbauen – natürlich ohne Garantieverlust.
Das Mikrofon und die Webcam machen bei Videotelefonie sehr gute Dienste, die Webcam löst dabei mit HD Auflösung (1280×720 Pixel) auf, lässt sich auch mittels Gigabyte Tool oder EC-Control hardwareseitig an und abschalten. Das Mikrofon sitzt direkt neben der Webcam und nimmt die Stimme Umgebungsgeräusch gefiltert sehr klar an.
Das verbaute WLAN ist ein 8260 Pendant von Intel und bietet neben dem 802.11ac auch Bluetooth 4.1. Beides funktioniert problemlos unter Linux, sofern man einen halbwegs aktuellen Kernel in Gebrauch hat. Im WLAN nutze ich ausschließlich das 5Ghz Netz in Verbindung mit einer AVM 6490 und einem Netis WF2780 Accesspoint, beide absolut problemlos – jedoch ist der Datendurchsatz unter Windows um etwa 30% höher im Vergleich zu Linux. Warum das so ist, entzieht sich „noch“ meiner Kenntnis, werde aber berichten wenn es diesbezüglich etwas neues gibt.
Bluetooth nutze ich relativ oft um Amazon Music zum Onkyo TX-626 zu streamen, auch hier kann ich absolut nichts bemängeln. Die Verbindung funktioniert stotter und abbruchfrei auf etwa 5 Meter Entfernung zum Onkyo.
Einen ersten Sturz hat das Teilchen auch bereits hinter sich. Trotz dass ich eigentlich immer übervorsichtig bin, schaffte er es von der Couch-Lehne herunter zu rutschen, landete im zugeklappten aber eingeschalteten Zustand mit dem Hinterteil auf dem harten Laminat. Zum Glück unbeschadet, aber leider zwei Kratzer auf dem Deckel von der Rauhputz-Wand. Bei dem Knall hatte ich schon wesentlich schlimmeres erwartet, soviel zum Thema Robustheit – Daumen hoch an Gigabyte.
Aktuell (Stand 02/2022) arbeitet der P57W im Auftrage meiner Frau, nach wie vor kann ich absolut nichts negatives berichten. Allerdings fängt einer der Lüfter so langsam an Lagergeräusche zu produzieren. Im QUIET Modus ist somit ein sehr leises rattern zu vernehmen, beim hochdrehen der Lüfter aber wieder verschwindet. Ein Austausch der Lüfter ist eine kostspielige Angelegenheit, nach kurzen Recherchen ist da unter 60 Euro exklusive Versand, nichts zu bekommen. Nach rund sechs Jahren Betriebszeit, wäre dies aber ein meckern auf hohem Niveau.